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Channel: Kommentare zu: Offener Brief an Dr. Ulrich Berger
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Von: markustermin

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Sehr geehrter Herr Leick,

vielen Dank für Ihren Kommentar. Nehme ich die Prinzipien von Homogenität und Isotropie – oder, einfach gesprochen, die Gleichförmigkeit des Universums – als Denkbild, so ist dieses doch eben nur wieder das alte Mittelpunktsdenken, festgelegt in bestimmten Metaphern einer begrenzten räumlichen Vorstellung. Auch die Annahme einer begrenzten und konstanten Lichtgeschwindigkeit dient demselben Zweck, Sicherheit zu schaffen auf dem Boden vermeintlicher Tatsachen, die man im Mittelalter als geozentrisches Weltbild fand. Der Mittelpunkt des Universums wäre dann eben einfach die konstante Lichtgeschwindigkeit. Und, wie sie sehen, wird nach diesem Bild bereits jeder Maßstab auf der Erde vermessen, bis zum Urmeter in Paris. Es geht eben darum: lege ich von hier aus Homogenität fest, oder nehme sie auch nur an – die Isotropie lassen wir dahingestellt, denn mit der Annahme einer Richtungslosigkeit von Strahlungen gibt es auch keinen Ausdehnungsgedanken mehr, die Definition schließt das Ergebnis aus, oder das Ergebnis widerlegt die Definition – so ist diese Festlegung tatsächlich bereits ein Mittelpunkt: denn von wo aus sollte sich Gleichförmigkeit feststellen lassen? Es wird also mit einer solchen Annahme oder Behauptung gleichzeitig ein Mittelpunkt manifestiert und geleugnet. Diese Vorgehensweise ist leider typisch für die “moderne” Wissenschaft. Sie will nicht sehen, wie ihr eigener Standpunkt nicht einfach aus dem Versuch herauszudenken ist. Und es wäre dann eben doch gut und notwendig, mal wieder philosophisch über “Fakten” (kommt von machen = facere) nachzudenken.

Mit herzlichen Grüßen

Markus Termin


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